Prostitution geht alle Frauen an!

Sie ist noch ein Teenager, als sie aus dem gewalttätigen Elternhaus flieht und in eine Mädchenzuflucht kommt. Bald jedoch endet die Hilfe des Jugendamtes, und nach einem Psychiatrieaufenthalt hat Huschke Mau kein Obdach mehr. Sie gerät an einen Mann, der ihr erster Zuhälter wird: Er ist Polizist. Zehn Jahre vergehen bis es Huschke endlich gelingt, aus dem Teufelskreis aus Prostitution und Abhängigkeit auszubrechen, in dem sie steckt, seitdem sie von zu Hause weggelaufen ist.

Inzwischen hat sie nicht nur einen Studienabschluss: Huschke ist Doktorandin, Aktivistin für das Nordische Modell und Gründerin des Netzwerks Ella. Außerdem betreibt die Autorin einen Blog und verfasst regelmäßig Artikel für Zeitschriften und Zeitungen. Ihr Buch, sagt sie, habe sie für Frauen geschrieben, weil es ihr wichtig sei, dass durch Aufklärung mehr Solidarität entsteht.

In „Entmenschlicht. Warum wir Prostitution abschaffen müssen“ erklärt Huschke Mau das System Prostitution. Sie beschreibt, wie Frauen hineingelangen, warum es so schwer ist, wieder auszusteigen und welche Traumata sie dort erleben.

„Es muss allen Frauen klar sein, dass Freier ihre Väter, Brüder, Chefs, Partner, Ehemänner sein können. Und dass sie damit real und täglich mit Männern zu tun haben, die kein Verständnis von sexuellem Konsens haben – Studien zeigen, dass Männer, die sich als Freier betätigen, auch überdurchschnittlich häufig sexuelle Gewalt gegenüber nichtprostituierten Frauen ausüben. Prostitution geht also alle Frauen an!“, sagt sie im Interview.

Ihre These: Frauen in der Prostitution haben meist keine Wahl. Freier hingegen schon. Nicht die Frauen sollten kriminalisiert werden oder beschämt sein, sondern die Männer.

In „Entmenschlicht. Warum wie Prostitution abschaffen müssen“ wirft Huschke Mau ein neues Licht auf Prostitution in Deutschland.

Paperback, 432 Seiten, 19,95 €

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